RATGEBER: Bauen & Wohnen

Aufwärtstrend in Wohnungsnot

Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen steigt weiter

Gerade in Städten werden Wohnungen seit Jahren knapper. Der Zuwachs an Baugenehmigungen ist ein wichtiger Indikator zur Lösung des Problems - Genehmigungen allein reichen aber nicht aus.

01.04.2022 10:36 Uhr

Wiesbaden (dpa) - Bei den Baugenehmigungen für Wohnraum in Deutschland geht es weiter aufwärts. Im Januar bewilligten die Behörden den Neu- oder Umbau von 29.951 Wohnungen und damit 8,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Zahlen mitteilt.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden demnach 26.291 Wohnungen genehmigt. Dies waren nach Angaben der Wiesbadener Statistiker 10,4 Prozent oder 2469 Wohnungen mehr als im Januar 2021.

Rückgang bei Einfamilienhäusern

Gegen den Trend gab es dabei bei Einfamilienhäusern einen Rückgang um 11,8 Prozent auf 6626 Einheiten. «Die Zunahme bei den Zwei- und Mehrfamilienhäusern sowie der Rückgang bei den Einfamilienhäusern könnte unter anderem auf das Auslaufen der KfW-Förderung für Wohnungen in Gebäuden der Effizienzstufe 55 zurückzuführen sein», erklärte das Bundesamt.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte das bisherige Förderprogramm für Sanierung und Neubau von energieeffizienten Häusern vorzeitig beendet, weil es zu viele Anträge gab und Mehrkosten in Milliardenhöhe drohten. Anträge, die vor der Notbremse am 24. Januar gestellt wurden, werden noch nach den alten Kriterien bearbeitet.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Allerdings werden häufig genehmigte Wohnungen zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen wegen großer Nachfrage keine Kapazitäten haben.

© dpa-infocom, dpa:220401-99-755666/3

Bundesamt zu Baugenehmigungen 01/2022

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